Die Geschichte begann: es war 1996 –
Eine Klinik-Chirurgin meldete sich schwanger. Umgehend gab es von der Führungskraft mit der Schwangeren und der leitenden Sicherheitsingenieurin Heinke Wedler eine Gefährdungsbeurteilung inklusive Schutzkonzept. Einer der zentralen Punkte: Bis zur Geburt wurde die Ärztin zum Schutz des Ungeborenen aus dem OP verbannt. Keine Operation, bei der es Kontakt mit Narkosegase oder kontaminierenden Körperflüssikeiten wie Blut geben könnte. Auch die Chirurgin betonte, dass sie alles unterlassen würde, was das Ungeborene auch nur im Ansatz gefährden könnte. So mussten schnellstmöglich alle OP-Pläne neu organisiert werden. Und es gab keinen, der nicht davon betroffen war. – Heinke Wedler erzählt von dieser Situation in einer Podcastfolge. Beim nächsten Ortstermin, kaum zwei Monate später, stand die Chirurgin wieder am Operationstisch. Nachdem sich die geschockte Sicherheitsingenieurin gefasst hatte, sagte sie nur noch „Schei…“. Wenig später trafen sich die beiden Frauen in der Umkleide und die Chirurgin bedankte sich unter Tränen überschwänglich, denn Heinke Wedler war und blieb die Einzige, die überhaupt auf die Fehlgeburt reagiert hat. Die Ärztin wechselte wenig später den Arbeitgeber.
Die Geschichte wird konkreter: 2012
wurde die „Gefährdungsbeurteilung Psyche“ Gesetz. Sehr früh erkannten viele unserer Kunden, wie sehr die psychisch gesunden Bedingungen auf ihre Attraktivität als Arbeitgeber bis heute einzahlen. Aus unserer Sicht muss Arbeitssicherheit vor allem einem Ziel dienen: Alle Mitarbeiter sollen nicht nur am Abend gesund nach Hause, sondern auch gesund in Rente gehen. Dabei sind die rechtlichen Vorgaben nur ein wichtiger Bestandteil.
Vielfach ergaben sich im bei Begehungen bei Kunden Mitarbeitergespräche, in denen Tod und Trauer im Blick auf nahe Angehörige eine Rolle spielte. Da war es mal der Vater, der länger im Sterben lag und den Sohn in hohen Streß brachte, da er 500 km entfernt lebte und arbeitete – oder auch die Mutter, welche an mehreren Tagen das Kinderhüten übernommen hatte, jetzt aber verstorben war.
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Die Geschichte nimmt Fahrt auf: 2020
Die Entwicklungen haben Verlust, Trauer und Tod zusätzlich in den Fokus auch in den Unternehmen gebracht. Eine enorme Herausforderung für die Psyche und die Arbeitssicherheit/BGM sowie ein unkalkulierbarer Kostenfaktor für Unternehmen in allen Bereichen. Dabei war es zweitrangig, ob die Trauer im beruflichen oder privaten Bereich ihre Ursache hatten.
Die wenigsten Unternehmen, ihre Führungskräfte und Betriebsräte waren, wie auch die Studie der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt aus dem Januar 2023 zeigt, auch nur annähernd darauf vorbereitet. Die innere Abwehr oder auch die Not der Führungskräfte stieg – sie fühl(t)en sich massiv überfordert – zugleich fehlte ein fachlich und menschlich kompetentes Gegenüber, was zudem auch noch die Situation der KMUs im Blick hatte. Und Tod und Trauer erzeugen eine deutliche Abwehrhaltung, die sich bisweilen in Ignoranz von Nichtkönnen, aggressivem Schweigen oder eben auch aggressiven Gesprächen zeigte.
Nicht selten beginnt genau in diesem Moment eine Entfremdung, welche mittelfristig zur stillen oder auch faktischen Kündigung durch die betroffenen Führungs- und Fachkräfte führt.
Umgekehrt ist zu beobachten, dass eine wertschätzende, emphatische Unterstützung die Verbindung zwischen Führungskraft und Mitarbeiter nachhaltig stärkt. Dieses Thema aktiv im Blick zu haben, bedeutet auch Diversity, Inklusion und Arbeitgeberattraktivität.
Die Geschichte wird innovativer: 2022:
Die Nachfrage nach Unterstützung in der persönlichen Trauersituation steigt.
Noch sind es Einzelfälle – noch ist es hier die einzelne Führungskraft, die im Vertrauten fragt, was sie ihrem trauernden Mitarbeiter anbieten kann. Aber, je gravierender die Zahlen der Krankenkassen im Blick auf Krankschreibungen auf Grund von psychischen Problemen steigen, desto mehr tritt das Thema „Trauer und Tod“ – auch im Blick auf Unernehmen auf den Plan. Was eben noch als ein fast ausschließlich persönlich-privates Problem gesehen wurde, rückt bei verantwortungsvollen Führungskräften zunehmend in den Fokus.
Neben allem Emotionalen: Wer genauer hinschaut, wird die gleichen Problemzonen im Blick auf die entstehendenden Kosten entdecken, wie sie auch im BGM benannt werden.
Die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt in Person von Professor Dr. Steffen Hillebrecht hat mit seinem Team und uns eine Studie im WS 2022/23 zum Thema „Tod und Trauer im Unternehmen“ gemacht. Deren Ergebnisse wurden in einem Pressegespräch am 2.2.23 veröffentlicht. Hier zeigte sich, dass 80% der Führungskräfte bereits mit der Trauer eines Mitarbeiters konfrontiert waren, die sich auch im Unternehmensablauf niederschlug. Genauso viele wünschten sich jetzt Leitfäden und Kommunikationstrainings.
Mit dem Tod und der Trauer ist es ähnlich wie mit dem Feuer und dem Brandschutz. Kein entsprechendes Ereignis zu haben, ist reiner Glücksfall – der jederzeit zu Ende sein kann. Entsprechend müssen Unternehmen Vorkehrungen treffen und Ablaufpläne ausarbeiten und bereithalten – eben die Brandschutzordnung.
Daraus entstand die Idee eines „schwarzen Brandschutzordners“ – mit Leitfäden und weiteren Ausarbeitungen zu den 6 wichtigsten tödlichen Traueranlässen. Mit der Zeit kamen viele Hintergrundinformationen dazu oder eben auch Vorlagen, die Unternehmen nutzen können.
Jedoch, jedes Unternehmen ist anders, somit kam der nächste Schritt der Individualisierung.
Die Geschichte des Trauermanagers beginnt: 2023
Der Trauermanager war „geboren“.
Der Trauermanager ist wie der Brandschutzordner nur dann wirklich hilfreich, wenn er für dieses eine Unternehmen individualisiert wird. D.h. Unternehmensspezifisch werden Verfahrensabläufe festgelegt, Verantwortliche wie auch Ansprechpartner und ihre Erreichbarkeit benannt sowie ihren Entscheidungsrahmen. All diese Informationen werden entsprechend in den Trauermanager integriert und zu einer pdf zusammengestellt. Diese Pdf stellt das Unternehmen entsprechend der eigenen Policy allen Führungskräften zur Verfügung.
Die Geschichte wird lebendig: 2024
Die ersten Trauermanager werden an die Kunden ausgeliefert.
Der Ressourcenteil wird ständig erweitert. Spezialisten stoßen über den Podcast „Das Schwere LEICHT gesagt“ zum Netzwerk.
Es gibt offene Webinare z.B. Umgang mit Fehlgeburt – und geschlossene monatliche Schulungen/ Austauschrunden.
Unternehmen können für ihre Führungskräfte den Zugang zu unserer Hotline buchen. Wenn sie im Trauerfall bei einem Mitarbeiter nicht mehr weiter wissen, erhalten sie Support von unserem Kernteam oder von einem unserer Spezialisten, die sie aus dme Podcast oder einem internen Video-Call kennen.