Trauersprachen – Einander verstehen, wenn es keiner versteht
🎙️ Hendrik Lind
Heute haben wir ein tiefgründiges und einfühlsames Gespräch mit dem Experten Hendrik Lind, der uns Einblicke in die herausfordernde Kommunikation mit trauernden Menschen gibt. Diese Erkenntnisse können sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext hilfreich sein und genutzt werden
Viele Führungskräfte fühlen sich in diesen Situationen ohnmächtig und unsicher. Doch warum ist das so? Hendrik Lind erklärt, dass es uns oft an Wissen und Erfahrung im Umgang mit fremder Trauer fehlt. In unserer heutigen Gesellschaft, die stets nach Antworten sucht, hinterlässt dies ein Gefühl der Ohnmacht und des schlechten Gewissens.
Hendrik teilt mit uns ein innovatives Modell, das er entwickelt hat, die sogenannten Trauersprachen. Diese hilft, die individuellen Bedürfnisse von Trauernden besser zu verstehen und ihnen konkret und relevant zu helfen. Besonders im Unternehmenskontext sind solche Ansätze wertvoll, um Mitarbeitende in schweren Zeiten zu unterstützen und langfristig loyale Beziehungen aufzubauen. Begleiten Sie uns in dieser bewegenden Episode und erfahren Sie, wie wir als Führungskräfte besser mit Trauernden kommunizieren und ihnen zur Seite stehen können. Viel Spaß beim Zuhören!
Weitere Informationen:
https://www.trosthelden.de/impulse-wissenswertes/trauersprachen-modell
Trauersprachen: Das unterschätzte Führungsdilemma
In der aktuellsten Episode des Trauermanager – Podcasts haben der Gastgeber Stefan Hund und der Experte für Trauerkommunikation Hendrik Lind Licht in ein Thema gebracht, das nicht nur privat sondern auch vielen Unternehmern und Führungskräften Unwohlsein bereitet: Wie geht man mit trauernden Mitarbeitern um? Die Antwort darauf fällt in der Regel ernüchternd aus – nämlich meistens gar nicht! Und genau das ist der Knackpunkt, der Unternehmen langfristig teuer zu stehen kommen könnte.
Ein Tabuthema im Unternehmen: Trauer und Trauersprachen
Hendrik Lind hat es auf den Punkt gebracht: Wir haben nie gelernt, mit fremder Trauer umzugehen. Dass wir damit auch kein Konzept für den Umgang mit trauernden Mitarbeitern haben, ist daher wenig überraschend. Die Folge? Führungskräfte fühlen sich ohnmächtig und unsicher. „Wir haben keine Antworten in einer Gesellschaft, die immer Lösungen parat haben muss,“ bemängelt Lind.
Doch warum ist das so schwierig? Lind erklärt, dass unsere Vorfahren, ob Eltern oder Großeltern, oft mit Scheuklappen durch das Leben gegangen sind, um sich vor der häufigen Konfrontation mit Tod und Trauer zu schützen. Diese Strategie ist überholt und funktioniert heute nicht mehr. Unternehmen und deren Führungskräfte befinden sich nun in einem Umfeld, das nach neuen, einfühlsameren Lösungen schreit.
Trauersprachen – Das unbekannte Kommunikationsmittel
Im weiteren Verlauf des Podcasts führt Lind in sein Konzept der „Trauersprache“ ein und erläutert, dass trauernde Menschen von jetzt auf gleich anders kommunizieren. Diese neue Sprache zu verstehen, verlangt ein tiefes Einfühlungsvermögen und echtes Interesse. Das große Hindernis? Die Kombination aus eigener Ohnmacht und schlechtem Gewissen. Führungskräfte fühlen sich zusätzlich belastet und entziehen sich immer mehr der Interaktion mit betroffenen Mitarbeitern.
Hierbei postuliert Lind eine wichtige und einfache Lösung: „Akzeptiere, dass du die Trauersprache des anderen nicht sprechen kannst.“ Diese Erkenntnis befreit von dem Irrglauben, sofort eine perfekte Lösung finden zu müssen. Das schlechte Gewissen schwindet und die Basis für eine aufrichtige und hilfreiche Unterstützung wird geschaffen.
Praktische Anwendung und echte Lösungen
Stefan Hund hebt hervor, dass Unternehmen zwar Strukturen und Vorlagen, wie etwa für Kondolenzbriefe oder formalisierte Abläufe, bereitstellen könnten und sollten. Doch das wahre Geheimnis liegt in der ehrlichen Zuwendung.
Lind geht noch einen Schritt weiter und bringt seine Plattform „Trosthelden.de“ ins Spiel, die wie eine Art „Trauer-Singlebörse“ funktioniert, wo trauernde Menschen mit ähnlichen Erlebnissen und Bedürfnissen zusammengeführt werden. Tausende Datenpunkte und ein speziell entwickelter Algorithmus sorgen dafür, dass die „richtigen“ Menschen sich finden und unterstützen können.
Dass eine solche Plattform nicht nur kostenlosen Zugang bietet, sondern auch für Unternehmen eine wertvolle Ressource sein könnte, ist bemerkenswert. Einen trauernden Mitarbeiter in dieser Situation optimal zu unterstützen, kreiert Loyalität und langfristige Bindung ans Unternehmen. „Loyalität lässt sich durch nichts anderes so leicht schaffen wie durch echte Unterstützung in schwierigen Lebenslagen“, sagt Hund.
Die Sprache der Trauer und ihre Bedeutung für Unternehmer
Abschließend bleibt eine provokante, aber vorhersehbare Frage: Wie lange kann sich Ihr Unternehmen noch leisten, dieses Thema zu ignorieren? Kommunikation in der Trauer ist keine optionale Führungskompetenz mehr, sondern eine essentielle, insbesondere in Zeiten, in denen der Wechsel zum nächsten Arbeitgeber nur einen Klick entfernt ist.
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7 Fragen für Unternehmensleitungen bei Trauer
- Wann haben Sie zuletzt mit einem trauernden Mitarbeiter gesprochen und sich dabei wirklich wohl gefühlt?
- Welche Strukturen hat Ihr Unternehmen, um trauernde Mitarbeiter zu unterstützen?
- Wissen Ihre Führungskräfte, dass sie nichts wissen müssen?
- Wie könnte ein Algorithmus wie Trosthelden Ihr Unternehmen bereichern?
- Welche konkreten Hilfsangebote könnten Sie einem trauernden Mitarbeiter sofort machen?
- Wie gehen Sie persönlich mit Ihrer Ohnmacht in der Kommunikation mit Trauernden um?
- Welche langfristigen Effekte erwarten Sie, wenn Ihr Unternehmen trauernde Mitarbeiter optimal unterstützt?
Dieser Artikel soll nicht erschrecken, sondern zum Umdenken und Handeln anregen. In einer Zeit, in der Mitarbeiterbindung und -engagement entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens sind, dürfen wir dieses Thema nicht länger tabuisieren oder ignorieren. Die Zeit für eine einfühlsame und unterstützende Trauerkommunikation am Arbeitsplatz ist jetzt.