Krisenkommunikation  – Katharina und Markus Zahner (agentur-zb.de)

3 Takeaways

  • Wer als Unternehmer erst in der Krise seine grundsätzliche Reaktion überlegt, hat und ist bereits verloren.
  • Wer als Unternehmer schweigt, hat seinen Einfluss auf die Kommunikation des Geschehens abgegeben. 
  • Die Kommunikation nach einer schweren Krise sollte aktiv professionell  beobachtet werden. 

 

Katharina-Zahner_Markus-Zahner Krisenkommunikation

Katharina Zahner – Markus Zahner (Foto: privat)

Krisenkommunikation und Situationen im Fokus.

Die Gäste Katharina und Markus Zahner, Inhaber einer PR-Agentur in Oberfranken, teilten wertvolle Einblicke und Erfolgsstrategien für Mittelständler im Umgang mit schweren Arbeitsunfällen. In diesem Beitrag gehen wir auf die wichtigsten Themen und Empfehlungen ein, die im Vorfeld aber auch im Nachgang im Blick sein sollten.

Das Ingenieurbüro Heinke Wedler, Ingenieurbüro für Arbeitssicherheit und BGM, bietet einzigartig im deutschsprachigen Raum einen “Trauermanager” an. Hier unterstützt Stefan Hund mit seiner einzigartigen Expertise. 

Krisenkommunikation – Erfolgsstrategien im Umgang mit Medien für Mittelständler


Vorbereitung auf Krisenszenarien und Worst-Case-Vermeidung

Es ist unerlässlich, sich auf Krisensituationen vorzubereiten, insbesondere im Bereich des Arbeitsschutzes. Im Ernstfall geht dann nur noch das, was gemeinsam vorbereitet, abgesprochen und am besten für alle schriftlich auf einer Seite fixiert ist – alles andere hat das Risiko, dass es in die Hose geht. 

Die Gäste unterstreichen die Bedeutung eines Sicherheitskonzepts, das möglichst früh gemeinsam mit den Verantwortlichen für Arbeitssicherheit entwickelt werden sollte. Ein schwerer Arbeitsunfall fragt nicht, ob alles vorbereitet ist und er kommen darf. Ein Krisenhandbuch oder Szenarienpapier ermöglicht es, die interne und externe Kommunikation im Fall einer Krise effektiv zu koordinieren. Durch das Durchspielen von Szenarien können Maßnahmen vorab getroffen werden, die in der realen Situation erforderlich sind. Überaus hilfreich ist hierbei für die “Auserwählten”, die im Fall eines Falles für das Unternehmen sprechen müssten, ein Kamera-/ Interviewtraining im Vorfeld. Hierzu empfehle ich, Stefan Hund, aus eigener überzeugter Erfahrung und ohne irgendwelches Affiliate: https://andrea-ballschuh.com/kommunikations-workshop – Andrea Ballschuh ist auch Gast in einem anderen unserer Podcast-Episoden.

Offene Kommunikation und klare Rollenverteilung

Eine offene Kommunikation mit den Medien ist von entscheidender Bedeutung. Katharina und Markus unterstreichen die Wichtigkeit einer klaren Rollenverteilung in der Krisenkommunikation. Ein klar definierter Ansprechpartner für die Presse gewährleistet, dass die Informationen konsistent und koordiniert kommuniziert werden. Dies hilft, Missverständnisse zu vermeiden und die Glaubwürdigkeit des Unternehmens zu wahren.

Mitarbeiterinformation und Betreuung

Ein weiterer Fokus liegt auf der Information und Betreuung der Mitarbeiter. Im Vorfeld sollten klare Zuständigkeiten festgelegt werden, um sicherzustellen, dass die Kommunikation mit den Mitarbeitern und externen Parteien koordiniert erfolgt. 

Die Mitarbeiter sollten ausreichend informiert werden, um im Falle von Medienanfragen souverän und vorausschauend reagieren zu können. Und das heißt ganz konkret: Sie sollten bei Medienanfragen freundlich und direkt auf die zuständige Person verweisen. Dies schützt nicht nur die Reputation des Unternehmens, sondern auch die Mitarbeiter, die sonst in der Gefahr stünden, sich um Kopf und Kragen zu reden.

Monitoring und Medienbeobachtung zur zeitnahen Reaktion

Eine der Schlüsselmaßnahmen, die Katharina und Markus betonten, ist das Medienmonitoring. Dies ermöglicht es Unternehmen, in Echtzeit auf Berichte und Schlagwörter zu reagieren. Durch die Beobachtung der Medienlandschaft können potenziell schädliche Informationen frühzeitig identifiziert und darauf reagiert werden, um die Auswirkungen zu minimieren.

Fazit: Medienkommunikation als wichtiger Bestandteil der Krisenbewältigung

Die Diskussion verdeutlicht die Bedeutung einer effektiven Medienkommunikation in Krisensituationen für Mittelständler. Durch eine frühzeitige und aufmerksame Beobachtung der Medienlandschaft sowie eine klare Vorbereitung auf Krisenszenarien können Unternehmen ihre Resilienz stärken und potenzielle Schäden minimieren. 

Eine professionelle und koordinierte Kommunikation, sowohl intern als auch extern, ist ein wesentlicher Bestandteil erfolgreicher Krisenkommunikation. Auch zehn Jahre später wird ein solches Ereignis noch präsent sein – und noch mehr, wie Sie und Ihr Unternehmen damit umgegangen sind. Manche Unfälle sind genau deshalb so großflächig in Erinnerung der Allgemeinheit geblieben, weil die Krisenkommunikation kaum vorbereitet war, das Unternehmen arrogant kommuniziert hat und später in der Manier von Salamitaktik eine ganz andere Wahrheit zu Tage tritt. Andere Geschäftsführer haben sich um Kopf und Kragen geredet, als sie im Brustton der Überzeugung Vermutungen in die Kamera hinein geäußert haben.


Die konkrete Arbeit von Katharina und Markus Zahner bietet wertvolle Anregungen für Mittelständler, die sich auf die Herausforderungen der Medienkommunikation in Krisensituationen vorbereiten möchten. Diese Strategien sind von entscheidender Bedeutung, um in Zeiten der Krise die Kontrolle zu behalten und verantwortungsvoll zu handeln.

Kontakt: www.agentur-zb.de

 

7 Reflexionen

Mit Blick auf die Inhalte dieser Podcastepisode ist es wichtig, dass Unternehmer sich bewusst werden, wie entscheidend eine professionelle PR-Strategie und die Vorbereitung auf Krisensituationen für den Erfolg ihres Unternehmens sind. Die Themen, die in der Podcastepisode angesprochen werden, betreffen Unternehmen unterschiedlichster Größe. Nachfolgend stellen sich sieben Fragen, die Unternehmer zum weiteren Nachdenken herausfordern:

1. Wie gut ist meine PR-Strategie auf unterschiedlichste Krisenszenarien vorbereitet?

2. Habe ich klare Ansprechpartner und Verantwortlichkeiten für die Medienkommunikation in meinem Unternehmen definiert?

3. Welche langfristigen Vorbereitungen treffen wir, um auf mögliche Krisensituationen vorbereitet zu sein?

4. Wurden bei uns Verhaltensregeln für schwierige Situationen wie schwere Arbeitsunfälle erarbeitet und kommuniziert?

5. Inwieweit ist sich jeder in unsem Unternehmen der öffentlichen Relevanz bewusst und wie gehen wir mit dieser Verantwortung um?

6. Wie transparent und offen gehen wir mit Medien und der Öffentlichkeit um, insbesondere in belastenden Situationen?

7. Welche Maßnahmen ergreifen wir, um die menschliche Seite unseres Unternehmens in schwierigen Zeiten zu zeigen und unsere Mitarbeitenden zu schützen?

Diese Fragen sind von zentraler Bedeutung, um die Widerstandsfähigkeit und Reputation eines Unternehmens in turbulenten Zeiten zu stärken. Es ist entscheidend, dass Unternehmer diese Aspekte ernsthaft und proaktiv angehen, um ihr Unternehmen bestmöglich zu schützen und für die Zukunft zu wappnen.

Und es bewahrheitet sich immer: (In der persönlichen Krise) Gehaltene Mitarbeiter sind loyal.

 

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