Suizid im beruflichen Kontext verstehen

Gespräch mit Natalie Greve

3 Takeaways

  • Suizid bei Menschen über 25 Jahre steht am Ende eines längeren Weges. Es ist (meist) keine Kurzschlusshandlung oder Ergebnis einer falschen Handlung.
  • Nicht schweigen, wenn ein Kollege eine entsprechende Äußerung tätigt. Du musst die Welt nicht retten oder sein Problem lösen – sondern das kleine Zeitfenster öffnen
  • So lange keiner dabei war, ist Suizid in der Unternehmenskommunikation immer ein Unfall – die Bestätigung darf nie von dort kommen.

 

Suizid - Gespräch mit Natalie Greve

Suizid – Die Bedeutung von Unterstützung und offener Kommunikation

Natalie Greve betonte die Bedeutung von Unterstützung, Zuhören und Lösungsmöglichkeiten für Menschen in suizidalen Krisen, insbesondere im beruflichen Umfeld. Unternehmen müssen sich mit diesem Thema auseinandersetzen, einschließlich der Frage nach möglicher Schuld, Prävention und mentaler Gesundheit im Unternehmen. Führungskräfte und Kollegen sollten sensibel sein für Anzeichen und aktiv Hilfe anbieten.

Externe Hilfe und offene Gesprächskultur im Unternehmen fördern

Natalie Greve empfiehlt, externe Hilfe und eine offene Gesprächskultur im Umgang mit Suizid und psychischen Problemen im Team zu nutzen. Sie unterstreicht, dass externe Hilfe nicht langfristig im Unternehmen bleiben muss, sondern dazu dient, eine offene Gesprächskultur zu fördern. Unternehmen sollten offene Kommunikation fördern, damit Mitarbeiter sich bei mentalen Problemen an Führungskräfte oder HR wenden können.

Aufklärung über mentale Gesundheit am Arbeitsplatz

Wichtig ist es, Mythen und Missverständnisse über Suizid aufzuklären und angemessene Maßnahmen für das Unternehmen zu planen, einschließlich rechtlicher Aspekte. Die Sprache, mit der über dieses Thema gesprochen wird, beeinflusst die Wirkung auf Betroffene. Führungskräfte sollten daher lernen, wie sie das Thema ansprechen und Mitarbeiter unterstützen können.

Umgang mit Hinterbliebenen und Überlebenden

Natalie Greve berichtet von einem Fall, in dem die Geschäftsführung sich entschieden hat, keine Position zu einer Anschuldigung in einem Abschiedsbrief einzunehmen, was zu weiteren Problemen führte. Sie spricht über die Bedeutung, dem Thema Erleichterung Raum zu geben und wie sie mit Hinterbliebenen umgeht. Zusätzlich spricht sie darüber, wie sie mit Menschen umgeht, die einen Suizidversuch überlebt haben, und welche Reaktionen und Gedanken sie dabei festgestellt hat.

Zusammenfassung und Ausblick

Das Gespräch endete mit Dankbarkeit und Vorfreude auf Reaktionen. Ziel des professionellen Netzwerks ist es, diejenigen zu unterstützen, die Hilfe suchen. Insgesamt ist die Offenheit gegenüber dem Thema „mentale Gesundheit am Arbeitsplatz“ von entscheidender Bedeutung, um Prävention, Unterstützung und angemessene Maßnahmen sicherzustellen.

Die in diesem Gespräch angesprochenen Themen verdeutlichen die Ernsthaftigkeit des Themas Prävention und mentale Gesundheit im beruflichen Umfeld. Die Förderung einer offenen Gesprächskultur, die Aufklärung über Suizid und die angemessene Unterstützung von Betroffenen sind von entscheidender Bedeutung. Es ist wichtig, externe Hilfe zu nutzen und Maßnahmen zu planen, um dem Thema angemessen zu begegnen.

Durch die Sensibilisierung von Führungskräften und die Schaffung eines unterstützenden Umfelds kann eine positive Veränderung in Bezug auf Prävention und mentale Gesundheit am Arbeitsplatz erreicht werden.

 

Kontakt: https://www.natalie-katia-greve.de/

 

7 Reflexionen

Abschließend empfehle ich jedem Unternehmer und jeder Unternehmerin, das Thema Suizid im eigenen Unternehmen zu reflektieren.

Es gibt nach dieser Podcastfolge sieben Fragen, über die Sie nachdenken sollten:

  1. Welche Maßnahmen haben Sie in Ihrem Unternehmen zur Unterstützung der mentalen Gesundheit und Prävention von Suizid bereits ergriffen?

    2. Wie können Sie eine offene Gesprächskultur zu diesen Themen fördern?

    3. Welche Art von externer Hilfe und Unterstützung könnten Sie in Ihrem Unternehmen anbieten, um Mitarbeiter in tödlichen Krisen zu unterstützen?

    4. Welche Rolle spielen Führungskräfte bei der Sensibilisierung für Anzeichen von psychischen Problemen in Ihrem Unternehmen?

    5. Welche Schritte unternehmen Sie, um Mythen und Missverständnisse über Suizid in Ihrem Unternehmen aufzuklären?

    6. Planen Sie angemessene Maßnahmen und Kommunikationsstrategien für den Fall eines Suizids in Ihrem Unternehmen?

    7. Wie können Sie als Unternehmer sicherstellen, dass Ihre Mitarbeiter die Unterstützung und Hilfe erhalten, die sie bei mentalen Problemen benötigen?

    Das Thema „Mental Health“ am Arbeitsplatz mag unbequem und sogar erschreckend sein, aber es ist wichtig, dass es zur Sprache kommt, um eine gesunde und unterstützende Umgebung für alle Mitarbeiter zu schaffen.

 

Und es bewahrheitet sich immer: (In der persönlichen Krise) Gehaltene Mitarbeiter sind loyal.

 

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren: