Die Trauer startet mit der Diagnose
🎙️ Alexej Lachmann
Alexej ist nicht nur erfolgreicher Glasermeister mit einem mittelständischen Betrieb in Norddeutschland, sondern auch ein erfahrener Trauerbegleiter. Er leitet Angehörigen- und Trauergruppen und betont dabei, dass Trauer nicht nur eine dunkle Phase ist, sondern eine Zeit, die man aktiv durchleben muss.
Es ist ungefähr 6 Jahre her, da fiel mir ein weinroter Comic zum Theme Eierstockkrebs auf. Sabine Dinkel war die Autorin, die mit viel Humor ihrer Diagnose Eierstockkrebs begegnet ist. Sabine war kaum später Gast in meinem früheren Podcast „Neues aus der Klinikseelsorge“ – ein sehr tiefgründiges Gespräch entstand. Ich erinnere mich noch daran, wie sie mir sagte, dass ich es möglicherweise als glaubender Christ im Blick auf das Sterben einfacher habe. Sie wiederum hat sich für diese letzte Phase ebenfalls unterstützen lassen. Bei allem, ihre größte Stütze war in dieser Zeit ihr Mann Alexej Lachmann.
In unserem jetztigen Gespräch teilt Alexej seine eigenen Erfahrungen und Einsichten, dass sie von Beginn an offen mit der Diagnose umgegangen sind und welche Früchte aus dieser Entscheidung erwachsenn sind. Wir diskutieren über die Rolle der Führungskräfte im Umgang mit Mitarbeitern, die schwere Diagnosen erhalten oder persönliche Verluste erleiden, und warum echtes Mitgefühl und Freiräume so wichtig sind. Alexej spricht auch offen über seine eigenen Erlebnisse und den Umgang mit der Krankheit und dem Verlust seiner Frau Sabine, die ebenfalls durch Offenheit und Humor beeindruckte.
Von der Sensibilität im beruflichen Umfeld bis hin zur emotionalen Fürsorge für Kollegen – diese Episode bietet wertvolle Einblicke in den feinfühligen Umgang mit schwierigen Situationen. Bleibt dran und erfahrt, wie Offenheit und Empathie die Brücke zu einer menschlicheren Arbeitswelt schlagen können. Ihr könnt Alexej eure Fragen zukommen lassen und euch inspirieren lassen, wie man mit Verlust und Trauer authentisch und positiv umgehen kann.
Weitere Informationen https://witwer-und-nun.de
Unternehmer, eure Mitarbeiter trauern – seid ihr bereit dafür?
In unserer hektischen Geschäftswelt bleibt oft wenig Platz für Trauer und emotionale Fürsorge. Doch Alexej Lachmann, ein Glasermeister und Trauerbegleiter, zeigt in seiner bewegenden Geschichte, dass dies ein entscheidender Fehler ist. In der neuesten Episode des Podcasts „Das Schwere Leicht gesagt“ spricht der Gastgeber Stefan Hund mit Alexej Lachmann über seine eigene Geschichte, über Offenheit auch im Angesicht einer solchen Diagnose, die Empfindsamkeit im Umgang mit kranken Mitarbeitern und das Wichtigste: wie Unternehmen ihre Angestellten besser unterstützen können in Zeiten des persönlichen Verlustes.
Für Alexej Lachmann ist Trauer keine dunkle Phase, die einfach ausgesessen werden muss. Sie ist eine Zeit, die man durchleben muss, um zu wachsen. Lachmann leitet eine Angehörigengruppe und eine Trauergruppe für Eierstockkrebskranke. Trotz des oft prekären Themas betont er, dass solche Erfahrungen auch zu persönlichen Entwicklungen beitragen können.
Die Herausforderung für Führungskräfte
Ein besonders kritisches Thema, das in diesem Podcast angesprochen wird, ist der Umgang von Führungskräften mit kranken oder trauernden Mitarbeitern. Viele Führungskräfte zögern, einen solchen Anruf zu tätigen. Sie fürchten, es könnte als aufdringlich oder unangemessen empfunden werden. Lachmann unterstreicht jedoch, dass Offenheit und ehrliches Interesse entscheidend sind, auch wenn man ambivalente Gefühle hat. Ein Anruf, der aus ehrlicher Sorge erfolgt und nicht bloß aus geschäftlichem Interesse, kann Wunder wirken.
Er erinnert daran, dass unkonzentrierte Mitarbeiter eine Gefahr darstellen können und daher dringend die nötige Zeit und das nötige Verständnis brauchen. Ein Beispiel, das er anführt, ist ein Lehrling, der unkonzentriert war, weil sein Vater gestorben war – und niemand wusste es.
Energie und Ausstrahlung zählen
Ein besonders interessanter Punkt, den Lachmann anspricht, ist die Energie und Ausstrahlung, die in einem sensiblen Telefongespräch transportiert werden. Es reicht nicht, einfach nur anzurufen; die Art und Weise, wie man spricht und zuhört, ist entscheidend. Hier kann der Tonfall oft mehr sagen als tausend Worte. Laut Lachmann sollten Führungskräfte sich nicht scheuen, Unterstützung zu holen, um sich auf solche Gespräche vorzubereiten.
Die emotionale Fürsorge als Firmenkultur
Der Podcast bringt auch einen wichtigen Aspekt zur Sprache: die emotionale Fürsorge als Teil der Firmenkultur. Lachmann betont, wie wichtig es ist, dass Arbeitgeber ihren Mitarbeitern genügend freie Tage gewähren, insbesondere in schwierigen persönlichen Situationen. Ein offenes Gespräch über die eigenen Erfahrungen und Gefühle kann nicht nur Missverständnisse klären, sondern auch eine tiefere Verbindung schaffen.
Eine persönliche Geschichte als Mahnung
Alexej Lachmanns eigene Geschichte ist zugleich eine Mahnung und ein Beispiel für gelebte Empathie. Nachdem seine Frau Sabine Winkel eine schwere Diagnose erhielt, entschied sich das Ehepaar, offen damit umzugehen. Diese Offenheit führte zu positiven Entwicklungen in ihrem Leben. Lachmann, der nach dem Tod seiner Frau eine Ausbildung zum Trauerbegleiter absolvierte, betont, wie wichtig Humor und Positivität auch in solch dunklen Zeiten sein können. Diese Geschichte zeigt, dass Offenheit und Empathie nicht nur leere Phrasen sind, sondern gelebte Realität und Notwendigkeit im Geschäftsleben.
Die Macht der Offenheit
Der Podcast unterstreicht schlussendlich die Macht der Offenheit im Umgang mit Kollegen und Mitarbeitern. Vieles kann durch ein offenes Gespräch gelöst werden. Wording und Tonfall sind hierbei entscheidend, denn ein gut gemeintes, aber ungeschicktes Gespräch kann mehr schaden als nützen. Doch den Kontakt zu suchen, ist immer besser, als überhaupt keine Nachricht zu senden. Unternehmenskulturen, die diese Werte hochhalten, werden nicht nur menschlicher, sondern auch erfolgreicher sein.
Kontakt: https://witwer-und-nun.de
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7 Fragen für Unternehmensleitungen bei Trauer
- Wie gehen Sie in Ihrem Unternehmen mit Trauersituationen und persönlichen Verlusten Ihrer Mitarbeiter um?
- Haben Sie eine offene Kommunikationskultur, die solche Themen zulässt und unterstützt?
- Sind Sie bereit, Ihre Mitarbeiter in schwierigen Zeiten zu unterstützen, ohne dabei nur geschäftliche Interessen im Kopf zu haben?
- Wie bereiten Sie sich und Ihre Führungskräfte auf sensible Gespräche mit kranken oder trauernden Mitarbeitern vor?
- Welche Maßnahmen haben Sie in Ihrem Unternehmen implementiert, um emotionale Fürsorge zu einem festen Bestandteil Ihrer Unternehmenskultur zu machen?
- Wie könnten Sie die Energie und Ausstrahlung in sensiblen Gesprächen verbessern?
- Was könnten Sie tun, um mehr offenen Austausch und Verständnis in Ihrem Unternehmen zu fördern?
Denkanstöße wie diese sollen Unternehmer ermutigen, ihre Firmenkultur zu überdenken und anzupassen, um eine empathischere und menschlichere Arbeitsumgebung zu schaffen. Emotionale Fürsorge ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für ein wirklich erfolgreiches Unternehmen.