7 Gedanken bei Niggemann 2 go zu Trauer im Berufsleben

Alexander Niggemann hat Stefan Hund im Sommer 2023 zum Interview eingeladen.

Herausgekommen ist fast eine halbe Stunde intensives Gespräch mit dem bekannten Management-Berater. Links können Sie die Podcastfolge auf Youtube nachhören.

Im Anschluss habe ich wichtige Punkte zusammengefasst. Zum Weiterdenken habe ich Ihnen einige Anschlussfragen, die mir gekommen sind, aufnotiert. 

Weiterführende Kommentare sind willkommen. 

Veröffentlicht wurde der Podcast am 11.1.2024

 

Trauer ist ein natürlicher Bestandteil des Lebens, der jedoch im beruflichen Umfeld häufig vernachlässigt wird.

In einer Folge des Podcasts „NIGGEMANN TO GO“ spricht Stefan Hund, ein Experte für Trauer im Unternehmen, über die Bedeutung der Trauerarbeit und gibt Einblicke in seine Arbeit als Berater in diesem sensiblen Bereich.

Das Ingenieurbüro Heinke Wedler, Ingenieurbüro für Arbeitssicherheit und BGM, bietet einzigartig im deutschsprachigen Raum einen “Trauermanager” an. Hier unterstützt Stefan Hund mit seiner einzigartigen Expertise.  

Logo Trauermanager - Ingenieurbüro Heinke Wedler

I. Die Hintergrundgeschichte von Stefan Hund

Stefan Hund ist ein ausgebildeter ev. Pfarrer (i.R.), systemischer Berater, Mediator und Fachkraft für Arbeitssicherheit und hat über 25 Jahre Berufserfahrung in der Trauerarbeit. Seine Motivation für diesen Berufsweg entstand durch persönliche Erfahrungen, unter anderem durch den Verlust seines Bruders. Das tiefe Verständnis für Trauer und seine Fähigkeit, mit schwierigen Situationen umzugehen, machen ihn zu einer wertvollen Ressource für Unternehmen, die mit Trauerfällen konfrontiert sind.

II. Der Umgang mit Trauer im Unternehmen

Stefan Hund betont die Notwendigkeit einer angemessenen Trauerarbeit im Unternehmenskontext. Er erklärt, dass sein Ansatz darauf abzielt, nicht nur die unmittelbar Betroffenen zu unterstützen, sondern auch die Führungskräfte und Mitarbeiter, die mit der Situation umgehen müssen. Seine Arbeit konzentriert sich auf die Entwicklung von Prozessen und Hilfsmitteln, um Führungskräfte dabei zu unterstützen, angemessen auf Trauerfälle zu reagieren und ihre Teams zu begleiten. 

III. Die Bedeutung von Vorbereitung und Prävention

Ein zentraler Aspekt von Stefans Arbeit ist die Vorbereitung von Führungskräften auf potenzielle Trauerfälle. Er betont die Bedeutung klarer Abläufe, die es den Verantwortlichen ermöglichen, schnell und einfühlsam zu handeln. Zudem spricht er über die Implikationen von Trauerfällen in Unternehmen und betont, dass dieser Aspekt oft vernachlässigt wird, obwohl er erhebliche Auswirkungen auf die Mitarbeiter haben kann.

IV. Trauer als Tabuthema

Stefan Hund hebt hervor, dass Trauer am Arbeitsplatz oft ein Tabuthema ist, das vermieden oder unterdrückt wird. Er ermutigt Unternehmen, offener über dieses Thema zu sprechen und einen angemessenen Umgang mit Trauer zu fördern. Durch die Sensibilisierung von Führungskräften und Mitarbeitern für die Bedeutung von Trauerarbeit möchte er dazu beitragen, dass Mitarbeiter in schwierigen Zeiten angemessen unterstützt werden. 

V. Die Rolle der Führungskräfte und Unternehmensstrukturen

Stefan Hund unterstreicht die Verantwortung der Führungskräfte, einfühlsam und professionell mit Trauerfällen umzugehen. Er ermutigt Unternehmen, Strukturen und Prozesse zu etablieren, die den Mitarbeitern in Zeiten der Trauer Unterstützung bieten. Dies reicht von praktischen Maßnahmen wie Sonderurlaub für Beerdigungen bis hin zur Vermittlung von professioneller Trauerbegleitung.

VI. Hilfe und Unterstützung durch Fachberater

Stefan Hund bietet sein Fachwissen und seine Erfahrung Unternehmen an, um sie bei der Entwicklung von Strategien und Prozessen zur Trauerbewältigung zu unterstützen. Er betont die Bedeutung eines Netzwerks von Fachleuten, darunter Seelsorger und Psychologen, um in schwierigen Situationen angemessene Unterstützung bieten zu können.

 

Fazit: 

Insgesamt verdeutlicht das Interview mit Stefan Hund die Bedeutung der Trauerarbeit im beruflichen Kontext. Seine Erfahrung und Expertise tragen dazu bei, Unternehmen bei der Bewältigung von Trauerfällen zu unterstützen und den Mitarbeitern in solchen Zeiten angemessene Unterstützung zukommen zu lassen.

In Zeiten, in denen Trauer am Arbeitsplatz oft ein Tabu ist, ist es entscheidend, dass Unternehmen und Führungskräfte sensibel und angemessen auf diese Themen reagieren. Das Fachwissen und die Erfahrung von Stefan Hund bieten eine wertvolle Ressource für Unternehmen, um diese Herausforderungen zu bewältigen und eine unterstützende Umgebung für ihre Mitarbeiter zu schaffen.

Die integrierte Expertise von Stefan Hund zeigt, dass die professionelle und einfühlsame Unterstützung von Mitarbeitern in Zeiten von Trauer und Verlust einen echten Mehrwert schaffen kann. Durch die Schaffung eines bewussten Umgangs mit Trauer im Unternehmen können Organisationen eine unterstützende und fürsorgliche Kultur fördern, die sich positiv auf das Wohlbefinden und die Leistung ihrer Mitarbeiter auswirken kann.

Möchten Sie sich als Unternehmer weiter mit diesem Thema auseinandersetzen?

Hier sind sieben Fragen, die zur näheren Betrachtung einladen:

1. Wie ist meine bisherige Herangehensweise an das Thema Trauer in meinem Unternehmen?

2. Welche konkreten Maßnahmen habe ich bisher ergriffen, um meine Mitarbeiter in Trauersituationen zu unterstützen?

3. Inwiefern bin ich als Führungskraft oder Unternehmer für das Wohlbefinden meiner Mitarbeiter in Trauerfällen verantwortlich?

4. Welche Art von präventiven Maßnahmen kann ich etablieren, um die Resilienz meiner Belegschaft im Umgang mit Trauer zu stärken?

5. Trifft mein Unternehmen Vorkehrungen, um nicht nur bei konkreten Trauerfällen, sondern auch bei möglichen Belastungssituationen im Vorfeld unterstützend tätig zu sein?

6. Wie kann ich als Unternehmer dazu beitragen, das gesellschaftliche Tabu rund um das Thema Trauer zu brechen und eine offene Atmosphäre zu schaffen?

7. Welche Schritte kann ich konkret unternehmen, um die Unterstützung bei Trauerfällen in meinem Unternehmen zu verbessern?

Die Auseinandersetzung mit diesen Fragen könnte dazu beitragen, das Bewusstsein für die Relevanz des Themas Trauer im Arbeitsumfeld zu schärfen und konkrete, zielgerichtete Maßnahmen zur Unterstützung der Mitarbeiter zu entwickeln. In Zeiten, in denen die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz immer mehr in den Fokus rückt, wäre eine aktive Auseinandersetzung mit Trauer nicht nur ein wichtiger Schritt hin zu einer gesünderen Arbeitsumgebung, sondern auch ein Zeichen für ein mitfühlendes, verantwortungsbewusstes Unternehmertum.

Und es bewahrheitet sich immer: (In der persönlichen Krise) Gehaltene Mitarbeiter sind loyal.

 

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